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Frage von Ralph: 31.01.13

Hallo Mary!
Mein Sohn ist vier und geht seit er drei ist in den Kindergarten. So passt alles ganz gut, aber er spricht noch nicht richtig. Er kann manche Buchstaben noch nicht sagen ("Tasse" statt "Tasche" z.B.)  und verdreht auch die Satzteile. "Ich will gehen spielen" z.B. Ich mache mir große Sorgen, aber die Kindergärtnerin sagt, das würde sich legen. Ich glaub ihr das aber nicht recht, und meine, wir müssen zur Logopädin gehen. Die Sprachentwicklung ist doch nach den ersten drei Lebensjahren abgeschlossen, habe ich gelesen.  Was meinen Sie?

Anwort: Hallo Ralph,

Sie haben Recht, die ersten drei Lebensjahre sind für die Sprachentwicklung wesentlich. Sprachentwicklung dauert aber bis zum 7. Lebensjahr, manchmal sogar bis zum 10 Lebensjahr-  auch Kinder in der Grundschule können noch fehlerhaft sprechen, insbesondere grammatikalisch. Das heißt, es geht nicht mit drei Jahren ein "Fenster" für Sprachentwicklung endgültig zu, und die Kinder würden nichts mehr weiter lernen. Kindern ist es wichtig sich mitzuteilen, Grammatik ist nebensächlich. Auch die richtige Aussprache kann von alleine kommen.  Die Erzieherin Ihres Sohnes hat nach den Informationen die ich nun habe, generell Recht. Das kann sich noch legen. Die Sprachentwicklung sollte aber im nächsten halben Jahr bis Jahr Fortschritte machen. Sie können die Sprache spielerisch fördern, in dem Sie Ihre Handlungen sprachlich begleiten, z.B. beim Anziehen, oder Tischdecken usw. Kinder lernen Sprache durch das Vorbild. Sprechen Sie in kindlicher Wortwahl,  wiederholen Sie was Ihr Sohn falsch gesagt hat richtig, damit er hört, wie es klingt. (z.B. "Ich will Tasse haben", sagen Sie "Gut, ich gebe dir die Tasche"). "Sag das mal richtig" , oder "Sprich mal nach",sollten Sie sich sparen, weil es das Kind im Mitteilen ausbremst und den Focus auf das sprachliche Defezit lenkt, statt auf das was die Sprache bezwecken soll. Viel Singen (egal wie es klingt!), Fingerspiele und tägliches Vorlesen fördern die Sprache spielerisch.